Filmkritik
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Independence Day – B-Movie erster Klasse

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Der amerikanische Film hat eine sehr spezielle Wirkung auf die politische Gefühlslage der Welt. Vor allem das Science Fiction Genre, und innerhalb dieses, die Alien- Invasionsfilme. Der Film Independence Day aus den 90er Jahre ist dabei als ein Paradebeispiel anzusehen.

Roland Emmerichs Independence Day ist als ein klassischer Science Fiktion Alien- Invasionsfilm einzuordnen mit einer starken Anlehnung an die Klassiker dieses Genres aus den 50er Jahren. Außerirdische bedrohen die Erde und die Menschheit hat nur die Chance sich auf ihre Stärken zu berufen und sich zu vereinen. Die Handlung ist typisch nach den Vorbildern der fünfziger Jahre gestrickt. In Independence Day wird der Genre übliche Plot beibehalten und ohne sensationellen Überraschungen darauf aufgebaut.

Der Film Independence Day unterteilt sich in drei chronologisch aufeinander folgenden Akten und beginnt mit dem 2. Juli, zwei Tage vor dem amerikanischen Unabhängigkeitstag. Die Einblendung des Datums ist das erste Bild des Films. In der ersten Einstellung erblickt man die sich vom Mond aus nähenden Raumschiffe, erst als Schatten, dann im Ganzen, bedrohlich untermalt mit dem Titel, „1969 – We came in peace“, was von Anfang an klar macht, dass sie nicht in friedlicher Absicht kommen.

Die Bedrohlichkeit wirft ihre Schatten voraus. So kommt es, während die Menschheit noch grübelt, was nun zu tun sei und wie man vorgehen sollte, zum Präventivschlag der Außerirdischen. Ihre Raumschiffe gehen auf der Welt in Stellung und platzieren sich in strategisch wichtigen Positionen und benutzen dafür das Satellitennetz der Menschen für die Koordinierung ihrer Angriffe. Die erste Angriffswelle der Aliens fällt vernichtend aus und die großen Städte der Welt liegen in Schutt und Asche.

Diese Ausgangsposition stellt den Beginn des zweiten Akts dar, den 3. Juli. Ein Plan wird geschmiedet, wie man gegen die Aliens vorgehen kann. Die Aussichten auf Erfolg sind gering. Der erhoffte Erfolg wird durch ein Computervirus erwartet, der mit dem Raumschiff der Aliens, was auf der Erde verweilt, eingeschleust werden soll.

Dies nun ist der Start in den dritten Akt des Films, den 4. Juli. Der Plan ist gemacht, der kollektive Gegenangriff der gesamten Menschheit um ihr Überleben ist koordiniert und nun folgt die wohl patriotischste Rede der gesamten Filmgeschichte, in der der Präsident der Vereinigten Staaten, die Menschheit auf ihren bevorstehenden Kampf vorbereitet. Es kommt zur Entscheidungsschlacht in der Luft und es findet sich ein Weg die Aliens zu vernichten.

Der Film endet mit einem riesigen Feuerwerk über der Salzwüste von Nevada, verursacht von den Trümmern des Zerstörten Mutterschiffs der Aliens.

Independence Day – Filmkritik

„Militant und patriotisch gesinnt werden wir die Fiesen E.T.’s zerschmettern, erzählt uns Emmerich […] [und] um die Political Correctness zu retten, gibt es dann wenigstens einen schwarzen und einen jüdischen Helden.“

Der Film selbst lässt wenig Fragen offen. Dieser Film bewegt sich geradlinig auf einen Höhepunkt zu, überschreitet ihn und kulminiert in eine hoffnungslose Situation, um dann mit aller Gewalt und schnellen Schrittes sein glückliches Ende zu finden.

Independence Day ist als Remake auf die Klassiker dieses Genres der 50er Jahre anzusehen und bedient sich sehr bewusst Methoden klassischer Filme. Zum einen bedient sich Independence Day spezieller Beispiele aus den fünfziger Jahren. So geschehen nach der Invasion, was kommentiert wird mit der Aussage „like it’s the 1950s (ID 0:08:49) und zum zweiten zeigt Regisseur Roland Emmerich wie sich einige Jugendliche „The Day The Earth Stood Still (1951)“ im Fernsehen anschauen (Koch 2002: 15).

Weiterhin bemächtigt er sich auch gestalterische Mittel für den Aufbau, vor allem auch von Stanley Kubricks 2001: Odyssee im Weltraum, aus dem die Aufteilung in Akten mit der jeweiligen Untermalung der Musik entnommen wurde. Auch Elemente aus „Krieg der Sterne“ und „Krieg der Welten“ werden aufgegriffen.

Independence Day – Technik und Gestaltung

Die Form gibt sich im Gegensatz zum Inhalt sehr modern. Die Special Effekts und die große Geschwindigkeit der Bilder lassen den Zuschauer kaum zu Ruhe kommen. Independence Day schafft mit seinen faszinierenden Computerbildern eine Spannung, die einem ordentlichen Actionfilm gerecht wird und so gelingt es dem Film das lustvolle archaische Bedürfnis nach Jagen und Schießen zu befriedigen.

Die Frage die sich vordergründig stellt ist die Existenz des „Freund- Feind Schemas“ in diesem Film. Jenes Konstrukt, welches so bezeichnend ist für die amerikanische Kultur.

Müssten zu Zeiten des relativen Friedens, wo es kein prägnantes Feindbild mehr gab, einfach die Aliens als dämonischstes aller Feindbilder herhalten? Brauchen „die Amerikaner“ für eine ordentliche Außenpolitik ein Feindbild? Kann dieses Filmgenre nicht ohne dieses politische und Film- gestalterische Mittel auskommen? Kann die amerikanische Politik nicht ohne Feindbild handeln?

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