Santorini, die pinterest Stadt schlecht hin. Was hat es mit der weißen und angeblich schönsten Stadt der Welt auf sich? Im Voraus ein paar Fakten. Wir haben uns drei Tage Zeit genommen, um die Insel kennen zu lernen, was meiner Meinung nach schon viel zu wenig für so eine Stadt ist.

Ankunft auf Santorini, Griechenland

Unsere Ankunft mit der Fähre war etwas anders als erwartet, da wir beim Aussteigen erstens nicht wussten, ob wir auch wirklich in Santorini sind, was sich dann aber klärte, nachdem ich die weißen Häuser mit den blauen Fenstern und Dächern entdeckte, und wir zweitens gegen einen riesigen Menschensturm ankämpfen mussten, der sich jedoch nach einer Weile über den Hafen und die davorstehenden Shuttles, Taxis und Busse verteilte. Um dem Ansturm zu entkommen, setzten wir uns also an einen Tisch in einem Restaurant, wo wir erst einmal etwas tranken und unsere Energie für den Rest des Tages aufluden. Am Tisch neben uns konnte ich dann etwas Interessantes beobachten. Ein griechisches Pärchen unterhielt sich, bis ein amerikanisches Pärchen sie unterbrach, um zu fragen, ob sie sich zu ihnen setzen könnten, da alle anderen Tische im Restaurant besetzt waren. Nun fingen sie an, sich miteinander zu unterhalten und sich kennenzulernen. Was ich jetzt daran so interessant finde? Naja, diese beiden Pärchen sind sich total fremd, sprechen zwei komplett unterschiedliche Sprachen, lernen sich kennen und interessieren sich füreinander. Sie hätten ja auch fragen und danach keine Wort mehr miteinander wechseln können, aber sie taten das Gegenteil und das finde ich sehr spannend. Egal wie viel du dich unterscheidest, du kannst trotzdem Verbindungen finden, wenn du offen und neugierig durch die Welt gehst. Nachdem ich diese interessante Entdeckung machte, haben wir bezahlt und uns auf die Suche nach einem Bus gemacht, der uns in die Stadt Fira und zu unserer Unterkunft brachte. Diese Suche war herausfordernder, als wir dachten und es dauerte in etwas eine Stunde, bis wir dann endlich in den Bus steigen konnten.

Durch einige Serpentinen und Städte ging es mal hoch und mal runter, bis wir dann endlich in Fira, der weißen Stadt ankamen. Nach einem kleinen Kampf um unser Gepäck, bei dem ich schon dachte, wir würde es nie wieder kriegen, haben wir uns zu Fuß auf dem Weg zu unserer Unterkunft gemacht. Einmal verlaufen muss ja sein und nachdem wir an riesigen Villen und 5 Sterne Hotels vorbei gelaufen sind, schien unser unscheinbarer Campingplatz dagegen sehr traurig. Doch nachdem wir uns angemeldet und unseren Schlüssel für unser Zelt bekommen hatten, merkte ich, dass es eigentlich gar nicht so schlecht war. Vorne am Pool gab es eine einladende Pool-Bar und als wir uns nach dem Wegbringen unseres Gepäcks dort abgeparkt hatten, beobachtete ich die Ankunft einer französischen Reisegruppe. Ich war etwas genervt, weil es so viele waren und sofort das W-LAN nicht mehr so funktionierte, wie ich es gerne gehabt hätte. Nach dem überaus erfolgreichen Testen unseres Pools haben wir uns fertig gemacht und sind das erste Mal in die Stadt hoch gelaufen und für diesen Ausblick hatte ich genau drei Wörter: traumhaft, atemberaubend, unfassbar Als ich diesen Sonnenuntergang gesehen habe, flossen die Tränen einfach los, da dies ein Traum von mir war, der endlich in Erfüllung gegangen ist. 500 Fotos später und ein paar Tränen weniger, fanden wir ein Restaurant mit einem Ausblick, den ich sicherlich niemals vergessen werde, weil er einfach so unfassbar schön war.

Das Essen war sehr gut, allerdings nicht so atemberaubend wie der Ausblick. Wir waren dann noch spazieren und konnten die Stadt noch einmal in ihrer glitzernden Dunkelheit bewundern. Das war wirklich ein wunderbarer Abschluss für den ersten Tag.

Ein Tag am Strand auf Santorini – Kamara Beach

Nach der ersten Nacht im Zelt packten wir wie besprochen unsere Sachen zusammen und fuhren mit dem Bus nach Kamara. Ein Ort mit Strand plus Promenade, bei dem eine sehr interessante Regel herrschte: Möchte man eine Liege mit Schirm, kostet diese nichts, aber man muss entweder für einen bestimmten Preis essen und trinken oder man kann bei manchen Anbietern einfach auch nur nur dort essen und das reicht denen schon. Wir haben uns dafür entschieden, eine Liege zu bestellen und im Gegenzug dazu, im Restaurant zu essen. Der Strand war ruhig, weil auch nicht so viele Kinder dort waren, was mir sehr gefiel. Wir badeten etwas weniger, denn allein der Anblick des Wassers war beruhigend und entspannend. Mittags haben wir uns im Restaurant eine Mischung aus Brunch und Frühstück geholt und sind die Strandpromenade zum Bus zurück gelaufen. Nach unserer Ankunft am Zeltplatz sind wir erst noch einmal in den Pool gesprungen und haben uns dann auf eine Liege gesetzt, etwas entfernt von den Franzosen, die wieder etwas zu laut für mein Bedürfnis nach Entspannung waren. Nach ungefähr 1/ 1/2 Stunden ist uns dann mal aufgefallen, dass wir vielleicht noch etwas essen sollten, also ging es los in die Stadt. Nachdem wir zwei Restaurants gesehen hatten, sind wir in das nächstbeste eingekehrt und es war erstaunlich gut. Ich hatte Spaghetti Napoleon und Papa hatte einen Gyros Teller. Danach machten wir einem kleinen Spaziergang zurück zum Campinglatz und ich telefonierte dann noch ungefähr drei Stunden mit einer Freundin. Wieder mal ein unglaublich schöner Tag.

Der letzte Tag auf Santorini

Wir wachten nach einer unruhigen Nacht voller  bellender Hunde und lauten Franzosen auf. Für heute hatten uns vorgenommen in die Stadt Oia zu fahren, um uns die berühmte blaue Kirche anzuschauen und sie wie tausend andere Touristen zu fotografieren. Leider war die Stadt bei unserer Ankunft tatsächlich komplett überfüllt und man konnte keinen einzigen Blick auf die Kirche werfen, ohne auch nur einen Touristen auf dem Bild zu haben. Also Blaue Kirche: 100% Overrated. Da kannst du dir genau so gut einfach ein paar Pinterest Bilder ansehen und musst nicht deinen Tag mit dem Rumlaufen in einer komplett heißen und überfüllten Stadt verbringen. Nach diesem eher enttäuschenden Erlebnis sind wir auf dem Weg zu unserem erfrischenden Pool noch einmal in die Stadt gegangen, um noch ein paar Fotos bei Tageslicht zu machen und sie uns noch einmal anzuschauen.

Nach drei erfrischenden Pool – Sessions haben wir uns sehr schick gemacht und sind in die Stadt gegangen, um noch ein letztes Mal in ein Restaurant mit phantastischem Ausblick essen zu gehen. Ich denke dieser Abend wird uns diese Stadt nie vergessen lassen. Zurück am Campingplatz haben wir es uns gemütlich gemacht und ohne die Franzosen das W-LAN genossen. Ein perfekter Abschluss für diese Reise.

Die Abreise: Nach einer ruhigeren Nacht und einem relativ entspannten Morgen, standen wir also mit gepackten Koffern an der Bushaltestelle und wollten erst in den falschen Bus steigen, doch Papa fragte zur Sicherheit noch mal nach und wir wurden zu einem anderen Bus gebracht, der anscheinend zum Flughafen fahren sollte. Im Bus waren wir uns jedoch immer noch nicht sicher, ob wir tatsächlich im Richtigen sitzen, was sich jedoch klärte, als wir 10 Minuten später am wunderschön weißen Flughafen ankamen. Ich muss sagen, nach all den schlechten Rezensionen, die ich über diesen Flughafen gelesen hatte, gefiel er mir auf den ersten Blick ganz gut. Unser Flug stand schon an der Tafel, weshalb wir uns sofort auf den Weg zum Check-In Schalter machten, wo uns dann aber gesagt wurde, dass wir bis zwei Stunden vor Abflug warten müssten, um einchecken zu können.

Etwas enttäuscht setzen wir uns in ein Café und frühstückten. Um nicht so lange warten zu müssen, stellten wir uns dann am Check-In Schalter einfach schon mal an und waren damit die Zweiten in der Schlange, was super war, da wir dann, als wir endlich einchecken konnten, es sehr schnell ging und wir noch genug Zeit hatten, unser Gate zu finden und Snacks zu besorgen.
Angekommen an unserem Gate bemerkten wir, dass einfach der Rapper SIDO mit uns fliegen würde, was uns sehr amüsierte und aber auch irgendwie freute. Das Boarding und der Flug verliefen relativ entspannt und ohne große Schwierigkeiten. Bei der Ankunft in Athen suchten wir dann erstmal eine Tafel mit den Fluginformationen, die aber schnell gefunden war. Nachdem alles gecheckt wurde, mussten wir noch auf die Bekanntgabe unseres Gates warten, also suchten wir uns einen Platz, an dem man sein Handy laden konnte. Meins hatte, wie erwartet, leider nur noch 29%, was für den bevorstehenden Flug selbstverständlich nicht ausreichte.

Fast am Gate angekommen, erreichte uns dann die Information, dass unser Gate zu dem geändert wurde, vor dem wir gerade standen. Das passte uns natürlich sehr gut, da wir uns einfach nur noch anstellen mussten. Dabei stellten wir fest, dass SIDO tatsächlich noch einmal mit uns, nämlich nach Berlin fliegen würde. Krasse Story. Der zweite Flug verlief leider nicht so reibungslos, wie der erste, da wir viele Turbulenzen hatten und auch etwas Verspätung, aber wir kamen trotzdem noch pünktlich an und konnten direkt zur Gepäckausgabe gehen, wo wir SIDO dann ein letztes Mal sahen und dann mitbekamen, dass andere Menschen nun auch bemerkt hatten, dass er am Flughafen war. Nach langem Warten hatten wir dann endlich unseren Koffer und mein Onkel, der uns mit dem Auto vom Flughafen abholen wollte, war dann auch relativ schnell da und wir konnten endlich nach Hause.

Fazit:

Santorini overrated oder den Hype wert?

Ich denke, dass man es einmal im Leben besucht haben muss, da es sich wirklich allein für diese Aussicht lohnt. Da die Stadt komplett überfüllt ist, würde ich trotzdem sagen, dass es sich nicht wirklich lohnt, sich die Sehenswürdigkeiten anzusehen. Also schaut euch die Stadt an, aber lasst berühmte Sehenswürdigkeiten wie die blaue Kirche weg und macht euch euren eigenen Eindruck und Reiseplan.

Viel Spaß euch!

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