Der Frühling ist da und die Ski Saison 2017/2018 ist zu Ende bzw. geht in Europa schnell dem Ende entgegen. Nur noch auf Gletschern ist Skifahren möglich.
Ich war in dieser Saison drei mal Skifahren – zwei mal in Tschechien und einmal in der Schweiz und ich freue mich schon wieder auf die nächste Saison.
Woher kommt diese Freude und die Faszination für das Skifahren? Warum stürzt man sich tollkühn den Berg auf zwei Brettern oder wahlweise einem Brett hinunter?
Während meiner dritten Tour, mit Blick auf Berge, die weit über 2.000m Höhe lagen, kam mir folgender Gedanke dazu: Unzugängliches Gelände zugänglich machen – das macht Skifahren aus und faszinierend.
Wenn die Berge mit Schnee bedeckt sind, hat der Mensch die Möglichkeit Orte zu erreichen, die ihm sonst „relativ“ unzugänglich sind.
Ski fahren in Nendaz – Die Schwarze Wand
Nendaz ist ein Ort in der Schweiz – im sogenannten „4 Valles“ – den vier Tälern, und eines der atemberaubendsten Ski Gebiete der Welt bzw. die ich bisher gesehen habe. Ein Höhepunkt ist die Abfahrt vom Mont Fort – von 3.328 m geht es, wenn man möchte, bis in die Talstation auf ca. 1.600 m hinunter.
Für viele Skifahrer ist dieses Skigebiet in der französischen Schweiz das Mekka des Skifahrens, und man kann neben Hunderten von Pistenkilometern die Bergwelt abseits der Pisten erleben (nicht immer ganz ungefährlich natürlich). Die schwarze Wand, wie eine der berühmtesten Abfahrten heißt, ist dabei eine der eindrucksvollsten und es verschwimmen Piste und Gelände zu einer großen weissen, sehr anspruchsvollen Buckelpiste.
Der Weg zum Mont Fort dauert ca. 30 Minuten – mit Liften und Gondeln. Auf dem letzten Stück, von 2.600m auf dann 3.300m, zeigt sich „Das-Erkunden-wollen-des-Menschen“. In den unwirklich wirkenden weissen Landschaften und den zahlreichen kleinen Gipfeln sieht man überall Fusspuren und kleine Menschengruppen, die sich auf die Gipfel hoch kämpfen, um sie dann abzufahren.
Der Schnee macht die Berge für Menschen manchmal zugänglicher, was wie ich finde, ein schöner Gedanke ist. Natürlich muss man das relativ sehen – Menschen können natürlich auch im Sommer die vielen kleinen Gipfel besteigen und erwandern, doch zumindest mir scheint das weniger interessant, wenn man sie dann nicht mit Schwung und im tiefen Schnee hinunter jagen kann.
Den Mont Fort im Sommer zu besuchen, steht nun auf meiner Liste – um diese Theorie zu falsifizieren.
Klinovic – Wälder und Bäche
In Tschechien liegen alle Skigebiete in den „Mittelgebirgslagen“, gehen bis ca. 1.600 m und liegen damit unterhalb der Baumgrenze. Klinovic und das Skigebiet rund um den Fichtelberg liegt ungefähr auf 1.000 m – 1.200 m und bietet vielen geübten Skifahrern Routen durch Wälder, Wiesen und Bäche (mit Respekt vor der Natur sind das auch wirklich Skirouten).
Wälder und Bäche in diesen Höhenlagen sind im Sommer noch besser zugänglich als das Hochgebirge, allerdings bekommt man es im Sommer eher nicht hin (auch nicht mit dem Bike), diese Welten so „geradlinig“ hinabzujagen, wie man es auf Skiern tun kann. Einen (kleinen) Bach mit Skiern zu überqueren und zu „überspringen“ ist definitiv auch eine Erfahrung wert.
Fazit
„Gegend zugänglich machen“ ist wahrscheinlich ein Erlebnis, welches dem Menschen große Freude macht, sei es beim Tauchen in die Unterwasserwelt, mit dem Jeep Wüsten und Offroad befahren und eben mit den Skiern bzw. dem Snowboard die Berge.
Ob das der Grund ist, warum ich auch nächstes Jahr wieder Skifahren gehen werde, ich weiss es nicht genau. Was ich weiss: ich fahre am liebsten da, wo keine anderen Menschen fahren und eines der schönsten Gefühle für mich beim Skifahren ist, eine eigene, erste Spur zu legen.