Ein Gespenst geht um im Internet, dass Gespenst vom Paid Content. Die Zeiten des freien World Wide Web scheinen endgültig vorbei, denn immer mehr Verlagshäuser präsentieren und starten Ihre Paid Content Angebote. Strategie wäre allerdings zu viel gesagt, denn noch weiß keiner ob Bezahlangebote wirklich vom User angenommen werden.

Vor allem aber gibt es noch keinen wirklich charmanten Weg, Bezahlinhalte qualitativ hochwertig dem User anzubieten. Sprich: Keiner weiß, wie es funktionieren kann und muss, gemacht wird es trotzdem erstmal. Hauptsache erstmal Umstellen und die User zur Kasse bitten und dann gucken wie es funktioniert.

Spätestens ab Januar 2010 wird es zu noch tiefgreifenderen Einschnitten im freien Internet kommen, denn ganze Portale, wie z.B. die Variety und die regionalen Bereiche der Berliner Morgenpost und des Hamburger Abendblatts werden komplett hinter Bezahlschranken verschwinden und nur noch für zahlende User zugänglich sein.

Weitere Schritte, auf globaler Ebene sind geplant: So soll Google mehr in die Pflicht genommen werden. Ein Google Marktplatz ist angedacht, auf dem journalistische Bezahlangebote zentral angeboten werden sollen („Verlags Flatrate“) und dann Zugriff auf alle journalistischen Beiträge haben kann. Diese werden dann über Dienste wie Google News z.B. bereitgestellt/angeteasert.

Eines scheint langsam klar zu werden: Das Gespenst vom Paid Content manifestiert sich und an allen Ecken werden Konzepte und Strategien entwickelt, wie man journalistische Inhalte im Internet verkaufen kann. Die User Experience bleibt dabei leider auf der Strecke, denn zurzeit macht sich keiner darüber Gedanken, ob es für den User gut handelbar ist.

Meiner Meinung nach ist das der falsche Weg, weil man damit wohlmöglich die 5% (statistische Erhebung), die zurzeit in Deutschland bereit wären, für Inhalte im Web zu bezahlen, auch noch vergrault. Ich persönlich wäre durchaus dazu bereit, für Inhalte im Netz, die mir persönlich ein professionellen und qualitativen Mehrwert bieten, auch Geld zu bezahlen, möchte aber nicht eine halbe Stunde brauchen müssen, um mein Geld loszuwerden.

Bis es allerdings dazu kommt, dass man in 1 bis 2 Klicks im Internet alles einfach und zu einem fairen Preis kaufen kann, wird noch einige Zeit vergehen. Die Idee von einem Google Marktplatz klingt auf dem ersten Blick sehr vielversprechend. Einmal registrieren, wir bei iTunes oder Amazon und dann immer mit 1 bis 2 Klicks die Möglichkeit haben, zu kaufen! Ob es möglich ist, dies in die Realität zu überführen, wird wahrscheinlich schon das kommende Jahr zeigen.

Paid Content im Jahr 2015

Vor 6 Jahren war Paid Content noch eine Angst, im Jahr 2015 ist Paid Content Realität die keine Angst mehr macht. Letztendlich muss ich mich mittlerweile auch als ein Beführworter von Paid Content aussprechen, denn qualitative Arbeit soll auch vergütet werden.

Über den Autor

Die Welt ist mein zu Hause - hätte ich jedenfalls gern. Mein Lebensmittelpunkt ist in Berlin und das schon mein ganz Leben lang. Auf Reisen fühle mich am Ehesten zu Hause.

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