Sabbatical richtig planen – Die meisten Menschen unternehmen lange Reisen vor oder nach dem Studium – oder generell während des Studiums. Komplett Aussteiger findet man auch immer mal wieder, dazu noch Leute, die Ihren Job gekündigt haben oder gekündigt wurden und ein nun auf meist unbestimmte Zeit durch die Welt tingeln. Solche Leute kommen oft aus den USA, denn Urlaub gibt es dort in der Regel nicht viel (zwischen 7 – 14 Tage im Jahr).
Als „normal sterbliche“ würde ich mal Diejenigen bezeichnen, die im Jahr zwischen 25 und 30 Tage Urlaub haben und so auch nie unter normalen Umständen dazu kommen würden, mehr als drei Monate am Stück zu verreisen.
Für den „normal sterblichen“, also den der arbeiten geht, Familie hat, und generell “im Hamsterrad” steckt, für den bleibt das Sabbatical. Vor allem in Deutschland ist ein „Sabbatical nehmen“ sehr verbreitet und bei den meisten Arbeitgebern möglich.
Doch was ist ein Sabbatical und wie kann man ein Sabbatical richtig planen?
Was ist ein Sabbatical
Das Sabbatical oder das Sabbatjahr ist ein Arbeitszeitmodell für einen längeren Sonderurlaub. Im neuzeitlichen, übertragenen Sinn des aus den USA stammenden Begriffs sabbatical, nach dem biblischen Sabbatjahr, bezeichnet es entweder ein Jahr der Teilzeitarbeit oder ein Jahr der Auszeit bzw. für Hochschullehrer ein Forschungssemester oder Jahr (https://de.wikipedia.org/wiki/Sabbatical).
Für Angestellte in einer Firma heißt das bei seinem Arbeitgeber einen Sonderurlaub beantragen.
Sabbatical richtig planen
Doch wie plant man nun ein Sabbatical? Kann man ein Sabbatical richtig planen?
Als erstes sollte man prüfen, ob der Arbeitgeber grundsätzlich bereit ist, einen längeren Sonderurlaub zu gewähren. Vor allem wenn man ein langjähriger Mitarbeiter ist und das Unternehmen daran interessiert ist, Dich als Arbeitnehmer in der Firma zu halten, ist in der Regel grundsätzliche Bereitschaft vorhanden.
Jetzt gibt es verschiedene Modelle die man fahren kann:
Man kann komplett aussteigen und unbezahlt Urlaub machen. Das heißt zum einen das Dein Arbeitsvertrag ruht, der Arbeitgeber kein Gehalt mehr zahlt, du aber nicht gekündigt bist und den üblichen Kündigungsschutz + Kündigungsfrist geniesst.
Du bekommst aber auch kein Gehalt und musst Dich im Zweifel auch selbst versichern – es sei denn du bist in einer Familienversicherung.
Die für den Arbeitnehmer weitaus entspanntere Methode ist, wenn der Arbeitgeber für Dich ein Zeitwertkonto oder ein sogenanntes Wertguthaben einrichtet.
Ein Zeitwertkonto, Langzeitkonto oder Wertguthaben hat das Ziel, eine längerfristige sozialversicherungsrechtlich geschützte Freistellung z.B. für Pflegezeit, Elternzeit, Vorruhestand oder Teilzeit aus dem Einkommen des Arbeitnehmers zu finanzieren. Hierfür ist eine freiwillige schriftliche Wertguthaben Vereinbarung zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber
gem. §7b ff SGB IV erforderlich.
Im Klartext heisst das, dass der Arbeitnehmer für eine gewisse Zeit nur ein Teil seines Gehalts bekommt. Der Rest des Gehalts wird auf das Zeitwertkonto einbehalten bzw. eingezahlt. Während Deiner Abwesenheit wird dir die einbehaltene Summe dann dafür genutzt Dein Gehalt zu bezahlen.
Bei mir hieß das, dass ich drei Monate vor meiner Reise nur noch die Hälfte meines Gehalts auf mein Konto überweisen bekommen habe, die andere Hälfte kam dann in den drei Monaten meiner Abwesenheit. Hier gebe es sogar die Möglichkeit sich das Geld mit einem Mal auszahlen zu lassen.
Mehr ist eigentlich nicht zu tun, jedenfalls was die Formalien angehen. Wenn du mit Deinem Arbeitgeber eine Vereinbarung treffen kannst, machst du ein Sabbatical – dann heißt es nur noch die Reise bzw. die Abwesenheit zu planen.