Tauchen
Schreibe einen Kommentar

ab 8 kann ich nicht mehr schlafen…

…die sonne scheint. um 9 mach ich mich fertig, lasse iphone und karten im zimmer und nehme nur das bargeld und mein altes handy mit. dazu noch den suesskram von gestern. die tauchschule finde ich mit der googlemap im kopf ganz schnell, bleibt noch zeit für cafe und frischen osaft um die ecke, wo ich meine miniapfelstrudel von gestern vertilge. was im magen ist heut wohl gut. in der tauchschule freut sich erik über mich und schaut sich die letzten lehrvideos an, ein belgischer tauchlehrer befasst sich mit mir auf deutsch. ich fülle 2 formulare aus, letzteres zu meiner körperlichen verfassung. als ich nächtliche atembeschwerden, nach denen ausdrücklich gefragt wird, auch nur andeute, meint der typ, schreib irgendwo ja hin und ich muss dich erst zum arzt schicken, ok, ich unterschreibe gerne, kein asthma zu haben.

er sucht nocheinmal meinen tauchschein in der padi datenbank und der ist von 1995. macht aber anscheinend gar nichts, er instruiert mich nur ausführlicher, druckausgleich beim runtergehen an der ankerleine, bedienung der weste und der flasche, auch erik bekommt noch tips für seine praktische prüfung heut, er muss die weste unterwasser komplett ablegen und wieder anziehen. unfassbar, dass ich das auch alles mal gemacht haben muss. gott sei dank soll ich heut nichts mehr beweisen. da kommen die leute vom ersten tauchgang zurück, ein mürrischer deutscher älterer tauchlehrer, kekey, hat kopfschmerzen. taucherbrille und socken sind mir schnell zugeteilt, flossen bekomm ich gar nicht erst zu gesicht, da ich mich in den tauchanzug schiessen muss, zu fuss zum hafen, der anzug ist zu warm zum drin rum laufen! heben unseren staff aus dem anhänger und tragen es die paar meter zum monsterschlauchboot.

ein schmächtiger deutscher ist heute mein buddy, da erik ja seine übungen macht. kekey wird mit uns runter gehen, trotz mieser laune. die französin, auch tauchlehrerin fährt das boot. der wellengang ist so stark, dass es den schmalen deutschen aus den angeln hebt und er komisch über die reeling in der bootsmitte fliegt, an der das equipement festgemacht ist. bin mir sicher, er hat sich wehgetan, lächelt aber. wir sitzen alle auf dem gummirand und halten uns um so fester an dem seil fest. kekey nimmt daraufhin der französin das steuerruder aus der hand. als er vor lobos den anker wirft, starte ich noch kurz über wasser die gopro. kekey will mir „das spielzeug“ einen moment lang ausreden, bis er sieht, dass sie an meinem handgelenk fest ist und ich ihm versichere, dass ich nur einen knopf drücke. mir werden flossen angelegt, die brille gegen beschlag geputzt und zurechtgerückt.

ich teste den atemschlauch und moniere noch kurz das schwere ausatmen. kekey rollt merklich die augen, die systeme seien für die unterwassernutzung gemacht. „du ziehst die knie an schiebst den po nach hinten“ dazu hand auf die brille, weiss ich noch! und per rückwärtssalto gehts ins wasser. die zwei kollegen sind schon unten, das luftablassen aus meiner weste bringt mich trotz gewichten nicht runter, kekey nimmt mich mit, druckausgleich über die nase funktioniert, endlich unten gopro an. an einem miniriff lass ich mir zuviel luft in die weste und find den blöden schlauch zum ablassen nicht mehr. ich steige ungewollt auf. panik. schwimme kräftig nach unten zu kekey, der die aktion nicht versteht. dabei verliere ich eine flosse ;( als ich mich umdrehe, ist sie weit über mir und als ich mich zurückdrehe sind die drei weg. ich denke kurz drüber nach, den tauchgang mit nur einer flosse zu machen, was ich genausowenig will, wie die flosse da oben abholen, weil ich ja so schlecht wieder runter komm, gottseidank sieht kekey doch alles und holt mir die flosse nebst anziehen. die gopro war die ganze zeit an, natürlich unbrauchbar. wieder entspannt drehe ich mit dem langen dünnen eine runde, während erik mit dem lehrer am grund seine tests absolviert. diese prüfungen sind wirklich nichts für personen, die schnell panisch werden. die fischvielfalt hält sich in grenzen, sind jedoch viele und ganz nah. irgendwie muss ich die fische mit der weitwinkligen gopro regelrecht jagen, damit sie gross ins bild kommen. filme auch mich selbst. bei meiner flossen aktion muss ich viel luft verbraucht haben und als kekey mich fragt, wieviel da noch ist, gebe ich auch noch das falsche zeichen für 100 anstatt 50, was er jedoch bemerkt und mich dann nach insges. 40 min zu meinem bedauern hoch schickt.

erik hat wohl bei seinen tests auch viel verbraucht und folgt mir. ich frage mich, wie es sich wohl anfühlt, wenn die luft aus der flasche am ende ist, während ich sehr langsam an der ankerleine aufsteige, die luft aus der weste lasse und die letzten videos unterwasser mache. über wasser benehme ich mich wie ein anfänger, die französin hisst mich mehrmals, mich bei dem wellengang nicht am boot festzuhalten, sondern die gewichte aus der weste zu nehmen, auf dem rücken liegend, was mir wider der menschlichen natur erscheint und nur schwer gelingt. beim hochreichen der schweren gewichte ziehe ich erik auch noch eines über den kopf. die weste samt flasche sollen da auch rauf, ohne! das boot zuberühren. ich strampel mich ab und erik sich selbst hoch, mach ich dann auch, glaube mich leichter als alles andere. mit meiner flosse mache ich dabei die französin einmal komplett nass, die es jedoch locker nimmt.

Kommentar verfassen