Die letzte Station einer längeren Reise war in diesem Jahr Bali, Indonesien. Im Vorfeld haben wir viele schöne Geschichten über Bali gehört. Politisch zu Indonesien gehörend, ist Bali kulturell eine eigene Welt. Die Balinesen sind ein eigenes Volk mit einer eigenen Sprache (sehr ähnlich dem indonesisch) und Kultur (Tänze, Musik etc.).

Ubud und Padang Bai waren unsere Ziele, Entspannen und Tauchen standen auf dem Plan. Am Flughafen von Denpasar, der aussieht wie ein riesiger Tempel, stehen unzählige Taxis zur Verfügung, die auf Wunsch in alle Richtungen ausschwärmen. Die Empfehlung wäre hier, sich vorher nach den Preisen an der Flughafen Information zu erkunden, bevor man in ein Taxi steigt. Den Preis demnach erst aushandeln und danach kann es stressfrei losgehen.

Ubud – Bali’s kulturelles Zentrum

Ubud, umgeben von Reisfeldern und Tempelanlagen, ist nach einer ca. 60 minütigen Autofahrt nördlich von Denpasar zu erreichen und die Fahrt dorthin kostet ca. 10,00 €.

Ubud zu durchwandern ist ein bisschen wie durch das Ewok Dorf aus Star Wars 6 zu laufen. Lianen hängen herunter und Affen huschen durch die Bäume. Überall ist Wasser, allgegenwertig sind die Geräusche des Dschungels und natürlich die Gerüche der unzähligen Nahrungsvariationen.

Die Klassiker in Ubud sind der Zentral-Markt, der klassische, balinesische Tanz im Königspalast (jeden zweiten Tag), und der Monkey Forest „National Park“.

Ubud
Ubud
Ubud versteckt im Blätterdickicht
Ubud versteckt im Blätterdickicht

Bisweilen hat man in Ubud das Gefühl, quasi „unter“ dem Dschungel durchzufahren, da man stellenweise vor lauter Bäumen den Himmel nicht mehr sieht.

klassischer Balinesischer Tanz
klassischer Balinesischer Tanz
Monkey Forest in Ubud
Monkey Forest in Ubud
Monkey Forest in Ubud
Monkey Forest in Ubud

Bali’s Müllproblem

Leider ist Bali alles andere als sauber – Umweltschutz ist in Indonesien noch nicht angekommen. Müll gehört leider zu Bali dazu und ist überall zu finden, ob der im Dschungel, auf den Reisfeldern oder im Meer.

„Raubbau“ an der Natur war in den 60er – 70er Jahren auf Bali an der Tagesordnung, was ökologisch u.a. dazu führte, dass die vielen Strände auf Bali nicht mehr weiß , sondern stellenweise schwarz sind. Damals wurden viele Riffe abgetragen, um das Material zum Bau von Tempel- und Hotelanlagen zu verwenden. Was passierte ist, dass das Meer die Strände abgetragen hat und schwarzen Vulkansand zurück ließ. Überflüssig zu sagen, dass die Hotels, die mit weißen Stränden warben, heute eher selten Gäste beherbergen.

Schwarze Strände auf Bali
Schwarze Strände auf Bali

Bali und Bewohner

Wie in vielen asiatischen Tigerstaaten ist es auch auf Bali schwierig, wirklich mit den Bewohnern in Kontakt zu kommen – zu leicht ist man in Asien als Tourist entlarvt.
In der Padang Bay Bucht, wo der Tourismus seit Jahren zurück geht, ca. 90 Minuten Autofahrt von Denpasar entfernt (westlich), brauchten wir in unserem sogenannten SPA Hotel (mit Tauch Basis) einige Tage, um uns daran zu gewöhnen (in Bali sind alle Hotels für über € 40,- die Nacht SPA Hotels). Es nicht so, dass man auf Bali keine Ausländer kennt, im Gegenteil, Ausländer bringen Geld und dementsprechend geht es auch oft nur um Geld. Freundliche Verschlossenheit könnte man sagen, woran wir aus Singapur und Australien nicht mehr gewöhnt waren.

Interessante Gespräche mit dem Besitzer der ansässigen Tauchbasis – ein Deutscher, der seit 12 Jahren auf Bali lebt – haben uns das Land und seine Bewohner erst ein bisschen näher gebracht. Es war spannend zu erfahren, wie es ist, als Ausländer in einem 200 Seelen Dorf auf Bali zu wohnen.

Tauchen auf Bali
Tauchen auf Bali
Tauchen auf Bali
Tauchen auf Bali
Bali
Bali

Meine Frau hat Ihren Mangel an Kenntnissen über die balinesische Kultur und Sprache auf Ihre eigene Weise gelöst. Mit Zettel und Stift bewaffnet hat Sie in einem Geschäft, die etwas überfordert wirkende Verkäuferin um einen kurzen Spracheinführungskurs gebeten. Danach erklärte sich, warum wir mit unseren paar Brocken indonesisch nicht wirklich voran gekommen sind, denn auf Bali sprechen die Bewohner balinesisch und nicht indonesisch. Wieder was gelernt!

Ich habe in der Zwischenzeit ein Bad genommen – Doktorfische.

Doktorfische, Ubud
Doktorfische, Ubud

Authentizität erlebt man (wenn auch nur in Ausnahmefällen) meist in den Abendstunden, wenn die Menschen ihr Tagwerk vollbracht haben, denn dann reden sie mit Dir, weil sie wirklich am Austausch mit Anderen interessiert sind.

Pragmatismus ist das, was in Asien vielleicht am prägnantesten ist. Wenn der Strom in einem Restaurant ausfällt, gibt es halt ein paar Kerzen mehr und wenn das Essen dadurch ein bisschen später kommt, fährt einer der Kellner, Brüder oder Bekannten, der gerade vor Ort ist noch dahin, wo man gerne hin möchte, damit man nicht zu spät kommt. In unserem Fall war es der balinesische Tanz im Königspalast

Generell leiht man sich ein Motorrad quasi auf „Vertrauensbasis“ aus . Es kommt nicht selten vor, dass man Jemandem auf der Straße 2-3 Euro in die Hand drückt, um dann einen Tag mit seinem Motor-Bike durch die Gegend zu kurven(interessanter Weise muss nur der Fahrer auf Bali einen Helm tragen…).

Bali Motorbike Tour
Bali Motorbike Tour

Eine Bar auf dem Weg zurück in unsere Unterkunft war ein Inbegriff dieser Authentizität – 2 Balinesen und 1 Thai, die Bob Marley Songs nachspielten, Weitere die lauschten, quatschten und tranken und meine Tochter, die Ihr erstes Reggea Konzert erlebte, tanzte mit den Einheimischen in die Nacht hinein.

Reggae Bar, Ubud
Reggae Bar, Ubud

Über den Autor

Die Welt ist mein zu Hause - hätte ich jedenfalls gern. Mein Lebensmittelpunkt ist in Berlin und das schon mein ganz Leben lang. Auf Reisen fühle mich am Ehesten zu Hause.

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