Seit jeher ziehen die Alpen die Menschen in ihren Bann. Allein im Jahr 2012 waren sie Reiseziel für etwa hundert Millionen Touristen aus aller Welt – nicht ohne Folgen für die alpine Flora und Fauna.
Eine zweiteilige Dokumentation „Auf dem Dach Europas – Im Bann der Alpen“ haben die ZDF-Reporter Barbara Lueg und Stephan Merseburger der Faszination der Alpen nachgespürt.
Sie folgen der „Via Alpina“, einem 6000 Kilometer langen Wanderweg, der die Alpen in ihrer ganzen Länge von Westen nach Osten durchmisst. Erzählt werden Geschichten von außergewöhnlichen Menschen, herrlichen Landschaften, alten Ritualen, luxuriösen Skiparadiesen – und vom ewigen Eis.
Stephan Merseburger beginnt seine Reise in Slowenien am 2800 Meter hohen „Triglav“ („Dreikopf“) – in einer bisher noch überwiegend unbekannte Alpenregion. Barbara Lueg startet im französischen Savoyen, in „Col de Roselend“. Dort bereiten die Almbauern den Almabtrieb vor und werden in Annency, der „Alpenstadt 2012“, bei einer prächtigen Parade gefeiert. Kontrastprogramm am Wörther See, in der Retortenstadt Tignes und im Jetset-Paradies Kitzbühel: Dort wird deutlich, dass Geld für die alpine Bergwelt nicht immer segensreich ist.
Auftakt des zweiten Teils ist das legendäre „Ski-Opening“ Ende November in Ischgl: Ballermann in den Bergen. Ruhiger geht es in den Tälern des südwestlichen Piemont zu. In den Dörfern zerfallen die Häuser, weil kaum jemand bleibt. In Linthal im schweizerischen Kanton Glarus erlebt Barbara Lueg eine fremde Welt: Der Schweizer Alpenclub erlaubte Hunderten von Exiltibetern die Ansiedlung in der heimischen Bergwelt. Großspurig und glamourös präsentiert sich dagegen Sankt Moritz – Skifahren ist in der Wiege des Skisports beinahe Nebensache.
Die 6000 Kilometer lange Reise endet am Jungfraujoch, 3454 Meter über dem Meer: Das faszinierende Panorama auf das Dach Europas zeigt, wie klein der Mensch ist im Angesicht dieser großartigen Natur, die selbst menschlicher Größenwahn nicht zu zerstören vermag.