Independence Day (1996) – In diesem Artikel wird es vor allem um die technischen Mittel gehen, die in diesem Film Verwendung finden und welche Wirkung damit erzielt wurde (Film Rezension findet Ihr hier.)

Filmanalyse eines B-Movies – Die Technik in Independence Day

Independence Day kam 1996 in die Kinos – nach mehr als zwei Jahren Planung und Drehens – und kostete über als 70 Millionen US Dollar. Er spielte bis heute mehr als 811 Millionen US Dollar ein.

Regie und Drehbuch lagen in der Hand von Roland Emmerich. Die „Kerncrew“ des Films bestand überwiegend aus deutschen Mitgliedern. Mit einer Crew von 250 Mitarbeitern wurden mehr als 400 Trickeinstellungen gedreht, welche zu größten teilen optisch und analog gestaltet wurden.

Die spektakulärsten Sprengungen stellten die des Empire State Building, des Weißen Hauses und des Chrysler Building da, welche durch speziell ausgeklügelte Sprengungen und einer ausgetüftelten Kameratechnik in die Tat umgesetzt wurde.

So sollte zum Beispiel für die Flammenden Wolkenformationen, die auftauchten, als die Alien Schiffe sich ihren Weg durch die Erdatmosphäre bahnten, keinesfalls auf Digitale Tricks zurückgegriffen werden. Viel mehr tüftelte das Team um den Verantwortlichen Volker Engels einen Plan aus, diesen Effekt mit simplen Wassertanks und bestimmten Chemikalien herzustellen. Mit raffinierten Kameratricks wurden dann auch die Explosionen der Modelle in Szene gesetzt.

„Wenn wir unsere Sprengladungen zünden, so Viskocil, beginnt der Feuerball unten am Boden und jagt durch das Modell in die Höhe. Durch unsere Kameraperspektive entsteht jedoch nachher im Film der Eindruck, daß die Feuerwand auf den Zuschauer zukommt.“

Für die im Film angewendeten und entwickelten Special Effekts bekam Volker Engel, der Special Effekt Supervisor des Films, einen Oskar.

Der Perfektionist Roland Emmerich hatte überall seine Hände mit im Spiel und selbst bei den Special Effekts sorgte er für einen perfekten Ablauf. Volker Engel wurde z.B. gefragt, wie hofft sie wohl die Explosion des Weißen Hauses drehen mussten, bevor es Perfekt war, woraufhin er antwortete genau ein Mal.

Roland Emmerich ließ im Super-35-Millimeter Breitwandformat drehen, was gegenüber den anamorphotischen Linsen, die auch Breitwandbilder erzeugen, den Vorteil hat, dass sie den Bildhintergrund nicht verkleinern. Auf diese Weise konnte Emmerich die weitreichenden Hintergründe und die von panischen Menschen bevölkerten Strassen aus der richtigen Perspektive filmen und hatte noch genügend Raum, um nachträgliche Effekte, wie ein schwebendes Raumschiff, hinzuzufügen.

Das mit bemerkenswerteste an diesem Film ist die absolut perfekte reale Darstellung einer Fiktion.

Wirkung des Films in der Öffentlichkeit (Kritiken)

“Nach den langen dunklen Jahren, in denen deutsche Autoren-Filmer das Universum langweilten, hat jetzt ein Schwabe das Licht angemacht. Hollywood ist geblendet von Roland Emmerichs Genie. Nach der Premiere von „Independence Day“  sahen die Gäste aus, als hätten sie eine Offenbarung gesehen.“ (Müller 1998: 107)

„Independence Day ist effektvolles Unterhaltungskino mit altbewährter Katastrophenfilm Dramaturgie. Zwar gestaltet sich der Mix aus „Krieg der Sterne“ und “Top Gun“ zunächst temporeich und angenehm unernst. Die allzu laut gesungene Hymne auf Heldentum und Vaterlandsliebe trübt allerdings zunehmend das Vergnügen am Weltenkrieg. Mußte ein deutscher Filmemacher denn nun unbedingt noch patriotische als seine amerikanischen Kollegen sein?“ (Müller 1998: 108)

Diese beiden Kritiken zeigen wie unterschiedlich Independence Day in der Öffentlichkeit gesehen wurde. Wie kaum ein anderer Film teilte Independence Day Kritiker und Zuschauer in zwei Lager, wobei die Kritiker ihn größten teils nicht mit Lob prämierten, gab der Erfolg Emmerich Recht.

Independence Day zählt noch heute zu den 5 Erfolgreichsten Filmen aller Zeiten und spielte mehr als 811 Millionen Dollar ein, wo gegenüber ein Budget von geschätzten 70 Millionen stand. Teures Hollywood Unterhaltungskino was neue Maßstäbe in der technischen Umsetzung schrieb, in Sachen Handlung allerdings als Flop angesehen wurde.

Die Kritiker wetterten vor allem gegen den sehr simplen Plot den dieser Film zu Grunde liegt und somit wurde er meist für allzu sehr stereotyp und fade eingestuft. So findet z.B. der Reclam Science Fiction Führer kein Gutes Haar an diesem Film und hält ihn für den größten Sche***…

Allerdings genau diese extrem simple Handlungsstruktur machten Independence Day in Szene Kreisen zu einem klassischen Alien- Invasionsfilm und zum wohl besten B-Movie aller Zeiten. Als Blockbuster konzipiert, kam er als solches auch in den Kinos und sammelte beim Main Stream Publikum, in Sachen Unterhaltung jede Menge Lorbeeren

So, nun wurde so viel über Independence Day gesprochen, wer nun Lust hat, sich den Film auch anzuschauen, oder sich vom Gegenteil überzeugen möchte, kann die Filme unter folgenden Links kaufen:

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Über den Autor

Die Welt ist mein zu Hause - hätte ich jedenfalls gern. Mein Lebensmittelpunkt ist in Berlin und das schon mein ganz Leben lang. Auf Reisen fühle mich am Ehesten zu Hause.

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