Berlin (ots) – China und Japan verzeichnen eine steigende Anzahl von Auslandsreisen – ITB World Travel Trends Report analysiert die Entwicklung der asiatischen Quellmärkte.
Asien bleibt der wichtigste Treiber für den internationalen Tourismus. Laut dem aktuellen ITB World Travel Trends Report stieg die Zahl der Auslandsreisen aus Asien dieses Jahr um sieben Prozent, bedingt unter anderem durch die steigenden Gehälter.
Reisende aus Japan und China
Besonders reisefreudig zeigten sich in diesem Jahr wieder China und Japan. Beide Länder verzeichneten jeweils ein zweistelliges Wachstum bei den Auslandsreisen. Die Zahl der internationalen Reisen von Chinesen stieg um etwa 20 Prozent in der ersten Jahreshälfte an.
Japan hat sich von dem Einbruch nach dem letztjährigen Tsunami erholt und konnte ein Wachstum von 13,7 Prozent in den ersten neun Monaten des Jahres verbuchen. Die Auslandsreisen aus Südkorea stiegen um 6,7 Prozent, während die meisten Märkte in Südostasien und Südasien an Schwung verlieren. Indien, Thailand, Malaysia und Singapur verzeichneten demnach ein Wachstum von weniger als fünf Prozent. Nur Indonesien und die Philippinen werden in diesem Jahr über ein Wachstum von mehr als zehn Prozent kommen, so der ITB World Travel Trends Report, der von IPK International im Auftrag der ITB Berlin erstellt wird.
Die Messe Berlin (Singapur) hat vor fünf Jahren die ITB Asia in Singapur ins Leben gerufen. Sie hat sich seitdem als eine der größten Fachmessen der asiatischen Reiseindustrie etabliert. Im Oktober kommen seitdem jedes Jahr Einkäufer, Branchenzulieferer, Dienstleister sowie Verkäufer der Reisebranche zusammen, um die Networking- und Geschäftsmöglichkeiten vor Ort zu nutzen sowie Informationen über Trends auf den begleitenden Kongressveranstaltungen zu erhalten.
Reiseabsichten weiterhin auf hohem Niveau
Bessere Aussichten für JapanJapan hat sich in touristischer Hinsicht von den Auswirkungen des Tsunamis im vergangenen Jahr weitgehend erholt. In der ersten Hälfte des Jahres verzeichnete das Land ein starkes Wachstum, das sich nach Bekanntwerden des Konflikts mit China um unbewohnte Inseln jedoch wieder etwas abgekühlt hat. Trotzdem bleiben Japaner optimistisch, was ihre Reisepläne für das kommende Jahr betrifft.
Nur 28 Prozent sagen, die Finanzkrise werde ihr Reiseverhalten im nächsten Jahr beeinflussen, verglichen mit 33 Prozent in diesem Jahr. 21 Prozent rechnen mit mehr Reisen im nächsten Jahr, während 54 Prozent in etwa die gleiche Anzahl von Reisen antreten möchten. Insgesamt wird für das nächste Jahr ein Anstieg der Auslandsreisen von Japanern um rund drei Prozent vorhergesagt.
Chinesischer „Drachen“ weiterhin einflussreich
China präsentiert sich ebenfalls als einer der stärksten Märkte in Asien. Das spiegelt sich auch in den Reiseabsichten wider. 38 Prozent und damit vier Prozent mehr als im vergangenen Jahr planen 2013 mehr Reisen anzutreten. 49 Prozent haben sich die gleiche Anzahl von Reisen vorgenommen. Damit liegt die Prognose bei den Auslandsreisen von Chinesen bei starken zwölf Prozent.
In Südkorea zeichnet sich hingegen eine langsame Abnahme der Reisenachfragen ab, auch begründet durch das schwindende Vertrauen in die eigene Kaufkraft. Daraus resultierend bevorzugen viele Südkoreaner günstigere Destinationen in Südostasien.
Auch in Taiwan ist ein ähnlicher Trend zu beobachten. Im Gegensatz dazu bleibt die wirtschaftliche Lage in Hong Kong stabil und Reisende entdecken vermehrt neue Ziele oder besuchen wiederholt regionale Destinationen.
Dr. Martin Buck, Direktor des KompetenzCenter Travel & Logistics Messe Berlin, kommentiert: „Asien wird auch in den nächsten Jahren zu den wichtigsten Impulsgebern im internationalen Tourismus zählen. Trotz der drohenden wirtschaftlichen Unsicherheiten in wichtigen Märkten wie China oder anderen Ländern in Nordostasien werden Reisende aus diesen Ländern eine bedeutende Rolle für den weltweiten Tourismus spielen.“