Ich bin in Bologna auf der Durchreise. Mein eigentliches Ziel ist Montefiorino, aber vorher schaue ich mir in Ruhe und ganz alleine die Stadt an, das war zumindest meine Erwartung.

Alleine zu sein ist nicht so einfach. Vielleicht ist es meine Ausstrahlung, dass mich immer irgendwelche fremden Menschen ansprechen, jedenfalls hatte ich, noch bevor ich in den Flieger nach Bologna stieg, eine neue „Freundin“.

Anfangs wollte sie nur wissen, ob ich Artistin bin, weil ich solche Ringe dabei habe (meine Hula Hoops zusammen gerollt), doch wenig später erzählte sie (ich muss zugeben, dass auch ich von ihrer offenherzigen Art etwas angetan war) schon ganz viel.

Neben mir im Flieger war noch ein Platz frei und so begab es sich, dass sie sich rasch zu mir setzte und unser Gespräch vertieft wurde. Sie sprach von Politik über Chöre (sie singt nämlich in einem Chor) bis hin zur Begeisterung über alle Dinge, die ich so mache einfach alles an.

Zwischendurch dachte ich an eine Folge von: „How I met your mother“, in der Ted und Barni Frauen kennen lernten, welche die sog.: „crazy eyes“ hatten.

Mein Gegenüber hatte sie definitiv auch, was mir etwas Angst einflößte, zumal ich schon meine Telefonnummer raus gerückt hatte und das Versprechen, mit ihr in Bologna noch einen Kaffee zu trinken gab. Hmmm, egal ich war ja ehrlich gesagt anfangs auch ganz angetan, aber mit der Zeit hatte ich immer weniger Lust, mit ihr zu schnackn.

Dann in Bologna angekommen wollte sie (genau wie ich) erst einmal ein Wasser kaufen gehen. Das dauerte bei mir 2 Minuten und bei ihr 10. Endlich draußen gingen wir zum Aerport Bus und stiegen am Bahnhof aus, um dann Richtung „Piazza Dei Martiri“ zu laufen. Sie suchte nach einer Bank, was die Aussicht auf ein Café in weite Entfernung rückte.

Nachdem das dann endlich erledigt war und wir an dem Platz angekommen sind, suchten wir ein nettes Plätzchen, doch alles gefiel meiner Begleiterin nicht. Nun denn, Augen zu und durch (ich wollte ja auch eigentlich was „Nettes“ finden), mit schwerem Rucksack auf den Schultern und mehrmals betonend, dass mir das zu lange dauert, zogen wir weiter und weiter.

Angekommen in einem für beide akzeptablen Café bestellten wir Panini und Kaffee und ich realisierte in dem Moment, dass ich eigentlich lieber alleine wäre und mich genau darauf gefreut hatte. Als ich es dann aussprach (was mir wirklich schwer fiel), war die Enttäuschung glaube ich, auf ihrer Seite sehr groß.
Sie verabschiedete sich dann schnell und ich machte mich (endlich allein) auf den Weg in meine Unterkunft.

Dort angekommen schlüpfte ich rasch in frische Kleidung und ging in Richtung „Piazza Maggiore“. Ein wundervoller Platz mit den ältesten Bauwerken Europas (10-13. Jh.). Beeindruckt und fotografierend schlenderte ich durch die Welt und suchte mir in aller Ruhe (nach dem Genuss eines leckeren Cappuccinos) ein Resto, wo ich landestypisches Essen bekam. Ich fand das „RosaRose bistrot“ und schlemmte „hand made egg spaghetti with agretti’s pesto and crispy bacon“. Dazu wählte ich ein Glas Franciacorta Rosé und Wasser.

Als Nachtisch gab’s Panna Cotta with strawberrys und Espresso. Jetzt bin ich satt und müde und werde langsam Richtung Hostel zurück laufen. Ein Erlebnis der besonderen Art!

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