Belgien ist hässlich haben sie gesagt. Ihr nehmt Euch ein Mietauto, cool, dann könnt ihr ja nach Holland und Frankreich fahren, haben Sie gesagt. Zusammengefasst sind das Aussagen die mir begegneten als ich sagte, ich fahre mit Antje nach Belgien.

Natürlich wirkte sich das präjustizierend auf mich aus – ich habe mir ein Bild gemacht von Belgien, welches erst mal nicht gut war.

Gemäß dem Motto „Erwartungen machen einsam“ konnte es nur noch besser werden und das wurde es – ich weiß nicht ob Belgien schön ist, Brüssel und Brügge sind es auf jeden Fall.

Von Berlin nach Brüssel mit Ryanair

Mit Ryanair ging es erst mal nach Brüssel – für € 19,- von Berlin Schönefeld aus. Der Flug verlief interessanterweise äußerst angenehm, was ich von früheren Flügen mit anderen Billig-Airlines nicht behaupten konnte und ich würde Ryanair anderen „Billig Airlines“ mittlerweile vorziehen.

Wir kamen pünktlich um 13 Uhr in Brüssel an, haben unseren Mietwagen abgeholt und sind in die Stadt gefahren.

Für mich war es das erste Mal in Belgien (für Antje auch…) und der erste Eindruck von Ländern ist bei mir sehr prägend. Für Belgien bleibt das Bild vom Militär, welches den Flughafen beschützte oder zumindest Präsenz zeigte. Nach den Anschlägen auf dem Flughafen von Brüssel bewachen bewaffnete Soldaten und Schützenpanzer den Flughafen.

Für mich ein äußerst fremdes Bild in Europa und ich habe mich sehr weit von zu Hause weg gefühlt, weil mir das sonst eigentlich nur in anderen Gegenden der Welt begegnet ist. Wir waren nicht verängstigt, wir haben für uns eine neue Situation vor unserer Haustür das erste Mal wirklich realisiert.

Das nächste Bild sind Autobahnen aus den 70er Jahren – irgendwie vertraut wirkend – und ein sehr schönes begrüntes Messegelände, wo wir das Atomium besuchten.

In Brüssel haben wir ca. 6 Stunden verbracht, äußerst leckere Pomes Frites gegessen, die Altstadt besucht und sind letztendlich in einem Plattenladen hängen geblieben und haben Platten gekauft.

Am Abend sind wir nach Brügge gefahren – der Verkehr hat mich sehr stark an Azerbaijan erinnert.

Zwei Tage in Brügge

„Brügge sehen und sterben“ sagt man bzw. wurde dieses Sprichwort von einem Film geprägt. Teilen kann ich diesen Gedanken nicht, wollte der Film aber auch nicht rüberbringen. Was ich sagen kann, Brügge ist eine schöne kleine Stadt.

Unser Programm bestand darin, Tagsüber durch alte Gassen zu stromern, Burgen und Parks zu besuchen, Muscheln und Fritten zu essen – und natürlich Schokolade zu verkosten. Abends ging es durch die Bars von Brügge und es wurde belgisches Bier getrunken – in jeder Bar ein Bier, so hatten wir nach zwei Tagen in der Tat alle Bars in Brügge durch. Dazu sei gesagt, Belgien rühmt sich mit über 1600 Biersorten. In Deutschland würden sich davon allerdings 90% nicht als Bier bezeichnen dürfen (deutsches Reinheitsgeburt), was die Qualität in der Quantität nicht mindern soll.

In zwei Tagen waren wir sprichwörtlich durch mit der Innenstadt von Brügge, bei einem Ausflug zur Nordsee verpassten wir nur knapp das Seebad, haben aber die Nordsee gesehen und haben es noch pünktlich zum Flughafen geschafft.

Windmühlen, ein Pub aus dem 16. Jahrhundert und Kunst.

Am Ende bleiben entspannte und Bier reiche vier Tage im Herzen von Europa. Doel und Gent haben wir leider nicht geschafft uns anzusehen – das muss bis zum nächsten Mal warten.

Über den Autor

Die Welt ist mein zu Hause - hätte ich jedenfalls gern. Mein Lebensmittelpunkt ist in Berlin und das schon mein ganz Leben lang. Auf Reisen fühle mich am Ehesten zu Hause.

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