Deutschland, Reiterferien
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Gestern in Island, heute auf dem „Reiter- und Erlebnisbauernhof Groß Briesen“  

„Das größte Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde“ …. seit meiner Kindheit begleitet mich die Liebe zu Pferden und lässt mich bis heute los.

Vor zwei Jahren waren wir im Urlaub auf Island. Neben dem Genießen der faszinierenden Landschaften stand auch ein Reitausflug auf den kleinen, süßen Islandponys auf unserer Agenda.

Tanja und ich waren so begeistert von den sanftmütigen, extrem bequem zu sitzenden Vierbeinern, dass wir uns gleich nach der Rückkehr im Internet einen Island-Ponyhof in der Nähe von Berlin suchten. So ging es in den Oktoberferien das erste Mal auf den „Reiter- und Erlebnisbauernhof Groß Briesen“

Reiterhof Großbriesen

Schon von Weitem sehen wir die Weiden mit den Ponys und sind erstaunt, wie viele es sind. Wir parken unser Auto, laden die Sachen aus und gehen erst einmal ins Büro, wo wir die Zimmerschlüssel bekommen.

Wir teilen uns ein 8- Bettzimmer (es gibt auch 4 Bett-, Familien und Ferienkinderzimmer) mit anderen Pferdefreunden, kommen gleich ins Gespräch und kriegen erste Info’s, wie das Hofleben hier abläuft.

Morgens um neun nach dem liebevoll zubereiteten Frühstück (fast alles ist hier selbstgemacht und aus eigenem Betrieb) ist Pferdeeinteilung. Eine Glocke wir geläutet und alle versammeln sich im Hof.

Nun wird das Pferd + Reiter + Platz 1 oder 2 verlesen und man muss konzentriert zuhören, um ja nichts zu verpassen.

Gleich fällt mir auf, was für eine logistische Meisterleistung das ist, immerhin gibt es hier ca. 270 Pferde, die koordiniert, regelmäßig bewegt und vor allem erkannt werden müssen. Die auf Platz 1 reiten, gehen sofort in die Sattelkammer und holen das Halfter ihres zugeteilten Pferdes und in Begleitung von ein bis zwei Reitlehrern gehen alle gemeinsam auf die Koppel. Die auf Platz 2 reiten haben noch ein bisschen Pause und können entspannen, sich massieren lassen oder den Gemüsegarten bestaunen.

Auf dem Putzplatz, wo jetzt alle versammelt sind, werden die Namen der Pferde aufgerufen, gezeigt, wo sie stehen und so geht es auf die Koppeln.

Ich bin begeistert, wie wir zwischen den zahlreichen Ponys durchlaufen und diese sich ganz seelenruhig und geduldig das Halfter überstreifen lassen.

Zurück auf dem Putzplatz bürstet und striegelt jeder sein Pferd (die Reitlehrerinnen sind immer dabei und helfen, wo sie können), kratzt die Hufe aus, sattelt und trenst. Die Pferde geben von ganz alleine die Hufe hoch und selbst die kleineren Kinder trauen sich mutig an diese doch nicht so ganz einfache Aufgabe.

Wenn alle Pferde gesattelt sind, gehen die Gruppen gemeinsam mit den Reitlehrern entweder auf die Plätze, (es gibt Voltigieren, Longieren, Bodenarbeit, Lenkplätze, Trab- und Galopp-Plätze) oder versammeln sich zum Ausritt.

Die Reitlehrer auf dem Platz sind geduldig und geben gute Tipps. Man reitet nicht ausschließlich in der Abteilung (also kein ödes hintereinander her latschen, so wie ich es von anderen Reiterhöfen kenne), sondern ist zum größten Teil auf sich allein gestellt und lernt somit wirklich selbstständiges Reiten.

Nach der Reitstunde wird auf dem Putzplatz abgesattelt, der Dreck weggefegt und ab geht’s zum Mittagessen.

Gemüse, Fleisch und der frische Salat sind aus eigener Produktion und das schmeckt man auch. Nachtisch für die Leckermäulchen unter uns gibt es auch und Kaffee und Tee kann man sich immer gönnen, wann man möchte.

Viele der Urlauber kommen immer wieder auf diesen Reiterhof und lieben die Ponys, die Atmosphäre, das Ambiente, den schönen Wald und die entspannte Umgangsweise mit den Pferden.

Noch ein fetter Pluspunkt geht an die Gegebenheiten. Es gibt keine Ställe, die „Isy‘s“ stehen Tag und Nacht auf der Weide, werden nicht verdorben durch Leckerlis (das ist dort nämlich untersagt) und die Mitarbeiter sind immer ansprechbar und pflegen einen achtsamen, liebevollen Umgang, sowohl mit den Pferden, als auch mit den Gästen.

Das Konzept des Reiterhofs scheint zu funktionieren. Jedes Jahr werden Fohlen geboren (ein besonderes Highlight ist die Fohlentaufe im Juni, wo alle Ponys Namen bekommen und alle Gäste an der Namensgebung beteiligt werden), dann  eingeritten und ausgebildet, teilweise zum Verkauf gestellt, so dass nur sehr wenige für lange Zeit im Schulbetrieb laufen. Das verringert meiner Ansicht nach die Macken solcher Schulpferde und macht den Umgang und das Reiten auf ihnen sehr angenehm.

Wir sind jetzt zum fünften Mal auf diesem Reiterhof und freuen uns jedes Mal auf die Pferde, die Mitarbeiter, die anderen Besucher, das Essen und die Natur. Wer Pferde liebt, für den ist es der perfekte Ort, eine Auszeit zu nehmen.

https://www.reiterhof-gross-briesen.de

 

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